Artikel des Monats: LubeMizer Additiv - 15%

Die Quadratur des Kreises

Von Friedrich Hallweg, Germany

Sven Janke

 

Sven Janke, der Mann, über den ich dieses Mal berichten darf, lebt mit seiner Familie in Schwanewede, einem kleinen Ort im Norden Niedersachsens, oberhalb des Stadtstaates Bremen gelegen. Bis 2015 gab es hier mit der Lützow-Kaserne einen Bundeswehrstandort, wo auch ich als junger Mann 18 Monate meines Lebens als Wehrdienstleistender eine bewegte Zeit verbrachte.

 

 

In einem jener Neubaugebiete, die auf ewig von Einheimischen als Neubaugebiet bezeichnet werden, ist es ein schönes Einfamilienhaus mit einer aufgeräumten Einfahrt und einem gepflegten
Garten, vor dem Gertrud, die Stimme meines Navis, verkündet, dass ich mein Ziel erreicht hätte.

 

 

Kein Sägeplatz, kein Stammholzlager und auch kein sauber gestapeltes Schnittholz, wie ich es oft bei anderen Wood-Mizer-Sägern bewundern
durfte, war hier zu entdecken. Ich stieg aus dem Auto und noch bevor ich den Klingelknopf an der Haustür gedrückt hatte, kam Sven Janke, ein sympathischer Mann mit graumeliertem Vollbart und einem freundlichen Lächeln im Gesicht um die Ecke. Auf seinem Sweatshirt die Antwort auf meine ungestellte Frage: „Ja, ich mach Holz“. Hier war ich also richtig. Nachdem wir uns kurz bekannt gemacht hatten, stieß auch Frau Janke dazu. Ihren hellen Pullover verzierte in großen Buchstaben mein Lieblingsgrußwort „Moin“. Zwei Söhne im Alter von 21 und 26 Jahren runden das Bild dieser freundlichen Familie ab.

 

Janke ist Berufssoldat im Rang eines Stabfeldwebels. An der Logistikschule, hier in Schwanewede, leistet er seinen Dienst als Standortfeldwebel.
Ursprünglich, also nach dem Ende seiner Schulzeit, wäre er gerne Tischler geworden.
Sein Vater meinte damals jedoch, dass er als Tischler sein Arbeitsleben wohl überwiegend mit der Produktion und dem Einbau von Kunststofffenstern verbringen würde. Dass er dann Radio-Fernsehtechniker wurde, hatte als Ausbildungsalternative schon eine besondere Qualität. In den 90ern gründete er seine Familie und konnte als junger Familienvater eine Einberufung zum Grundwehrdienst lange verzögern.
Da bei der Bundeswehr damals dringend Fernmeldetechniker gebraucht wurden, führte diese Ausbildung dann aber doch zum ungeliebten Dienst in der „Schule der Nation“. Es ging ihm dort viel besser als erwartet und so wurde aus dem Wehrpflichtigen nach wenigen Jahren und vielen Lehrgängen ein Berufssoldat.
Heute freut sich der 50jährige schon auf sein Arbeitsleben danach, denn seine Dienstzeit endet in fünf Jahren. Dann will er nicht etwa mit seiner Frau, die als Zahnarzthelferin ebenfalls
einen anspruchsvollen Job erfüllt, im Wohnmobil zu einer abenteuerlichen Reise starten, sondern mit seiner LT20 in ein neues Berufsleben.

 

 

Diese Idee entwickelte sich vor wenigen Jahren. Als Standortfeldwebel hält er engen Kontakt zu Förstern der Bundes- und Landesforsten sowie zu Holzlieferanten und Mitarbeitern der Geländebetreuung.
Häufig konnte er beobachten, wie schwierig es war, anfallendes Holz durch ein Sägewerk verarbeiten zu lassen. Wenn überhaupt eines der wenigen kleinen Sägereien einen Auftrag annahm, so musste man meist bis zu einem Jahr auf die bestellten Bretter, Bohlen und Sparren warten. Dadurch verzögerten sich kleine Bauvorhaben, aber auch notwendige Wiederaufforstungsmaßnahmen. Ein kleines Sägewerk musste her. Janke schaute sich im Internet um und stieß zuerst, und dann immer wieder auf Maschinen der Firma Wood-Mizer. Schnell machte er die stationäre LT15 zu seinem Favoriten. Über Monate verbrachte er viel Zeit mit dem Studium der vielen, vielen Videos auf YouTube und anderen Plattformen und lernte sozusagen als „Trockenschwimmer“ das Sägen mit einer Blockbandsäge. Nicht zuletzt das Wood-Mizer Konzept des Band-Schärf- Service führte schließlich zu einem Besuch bei Wood-Mizer in Schletau mit dem Ziel des Erwerbs einer LT15. Was er bis dahin nur auf seinem Laptop hatte betrachten können, stand nun hier nicht nur zum Anschauen. Hier konnte er selber Hand anlegen, und drängende Fragen stellen. Nach einer umfänglichen Beratung entschied er sich für die mobile Version der LT15 mit Verbrennungsmotor und manuellem Vorschub. Schon wenige Monate nachdem die Maschine ausgeliefert, das eigene Holz geschnitten und die ersten Aufträge von Landwirten abgearbeitet waren, häuften sich die Anfragen. Bald konnte Janke die Aufträge nicht mehr im Alleingang erfüllen. Zu seiner Freude zeigten beide Söhne Interesse an der Sägerei und begleiteten ihn an den Wochenenden, um ihn tatkräftig zu unterstützen.

 

 

Ein Schausägen in der Vorweihnachtszeit auf dem Gelände eines Weihnachtsbaumhändlers, wo auch Frau Janke den Besuchern ihre ideenreichen kunsthandwerklichen Holzprodukte anbot, führte schließlich zu einem Auftrag, der Männer und Maschine an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit brachte. Dachten sie zunächst noch an die Nachrüstung eines elektrischen Vorschubs, so zeigte sich mehr und mehr, dass der Wechsel zu einer größeren Maschine die bessere Lösung wäre. Bei einem weiteren Besuch in Schletau, sahen sich Janke und Söhne eine mobile LT20 mit Hydraulik-Paket an. Das mühsame Drehen schwerer Stämme mit dem Wendehaken, das manuelle Ausgleichen und Klemmen übernimmt hier die Hydraulik. Statt vollem Körpereinsatz ist hier nur der geschickte Umgang mit den Bedienhebeln der Hydraulik gefragt. Und der kräftige Elektrovorschub ersetzt die Kurbel des manuellen Vorschubs. Das Geschäft mit ihrer mobilen Säge hatte sich ohne nennenswerten Werbeaufwand, durch Mund-zu-Mund-Propaganda so schnell entwickelt, dass sie nach nur einem Jahr, jetzt seit November 2022 ihre mobile LT20 Hydrauliksäge mit Dieselmotor betreiben. Nicht nur für sie ist die Arbeit jetzt attraktiver geworden.

 

 

Auch für die Zuschauer, die sich manchmal neugierig am Sägeplatz einfinden und staunen, wie schnell ein Baumstamm zu Brettern und Balken wird, ist das eine aufregende Sache.
Die Jankes haben Spaß an dieser Arbeit. Und da sie in ihrer Region die einzigen sind, die diese Dienstleistung anbieten, kann der Spaß nur größer werden. Für Sven Janke schließt sich der Kreis eines ziemlich eckigen Verlaufs seines Arbeitslebens. Das riecht irgendwie nach der Quadratur des Kreises ;-)