Über Käferholz zur Entdeckung neuer Möglichkeiten.
Von Wood-Mizer, Deutschland
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Ganz in unserer Nähe, nämlich in Küsten hier im schönen Wendland, lebt Familie Raddatz. Sie haben kürzlich eine LX50 gekauft, die jetzt den straffen Zeitplan von Kevin und seinem Schwiegervater Ottfried ein bisschen durcheinander bringt. Die beiden sind beruflich Metaller, Kevin arbeitet im Qualitätsmanagement des Musashi Konzerns in Lüchow, die Motor-, Getriebe- und Lagerteile produzieren, Ottfried ist Landmaschinenschlosser.
Für die Kulturelle Landpartie, einem Event für Kunsthandwerk und Kultur, das in dieser Region traditionell zwischen Himmelfahrt und Pfingsten stattfindet, schweißt Kevin in seiner Freizeit schönste Metallkunst aus alten Teilen von Gartengeräten, Schrauben, Muttern und allem was ihm so in die Finger fällt, stellt sie aus und verkauft sie natürlich auch. Er schraubt an Autos, baut am Familienhaus und den Nebengebäuden und macht so ziemlich alles selbst.
„Außerdem bekommt man zurzeit ja nichts für Rundholz, da hat man nicht mal seinen Stundenlohn raus, wenn man es verkauft, (…) Mit der Säge tun sich jetzt noch ganz neue Möglichkeiten auf.“
Auch Holzarbeit und Wald gehören traditionell in die Familie. Es gibt eigenen Waldbesitz, der bisher hauptsächlich für die Brennholzgewinnung genutzt wurde, aber Schwiegermutter Elfriede fand schon immer, dass bei all dem Holz zu viel Schönes in den Ofen wandert.
Ihr Schwiegervater verdiente sich damals mit der Herstellung von Stühlen und Bänken etwas dazu. „Brennholzmachen ist ein Hobby von Ottfried und mir,“ sagt Kevin lächelnd,“ Wir ziehen die gefällten Bäume mit Traktor und Kette aus dem Wald und haben einen Häcksler, um die Äste zu zerkleinern.
Mit Käferholz und Windwurf war die Holzmenge dann auch zu groß, um nur Brennholz zu machen und so bekam Elfriede zu ihrem 60sten Geburtstag die Säge geschenkt. Die Idee, Sinnvolles und Schönes aus dem Holz herzustellen, begeistert sie. Überlegt hatten sie die Anschaffung schon vor einem Jahr. Jetzt, mit Kurzarbeit und jeder Menge Holz das verarbeitet werden muss, war der beste Zeitpunkt dafür.
„Wir haben immer irgendwelche Bauvorhaben für die Holz gebraucht wird und zum Erhalt der vorhandenen Gebäude sind oft Spezialmaße erforderlich, die mit der Säge schnell produziert werden können.“ Das nächste Projekt soll ein Zaun sein, der kürzlich erworbene Fischteiche vor dem Ort einfriedet – und auch auf diesem Grundstück gibt es wieder Bäume, die über kurz oder lang gefällt werden müssen.
Sohn Kolja, 8 Jahre, ist ebenfalls begeistert. Er mag alles was mit Technik zu tun hat und durfte bei Inbetriebnahme der Säge den ersten Schnitt machen. Seitdem ist er ein echter Fan. Für unser Interview wollte er gern zeigen wie gut er schon sägen kann, leider lag kein einziger Stamm an der Säge. Zum Ende des Gespräches hatte er aber ein Stück Holz organisiert und so konnte er für die Kamera doch noch einen Schnitt machen.