Was eine LX50 im Rheinland so alles schafft
Von Wood-Mizer, Deutschland
Tags/Stichworte
Länder
Südlich von Dortmund im Rheinland, unweit der zum Hochwasserschutz gebauten Beverthalsperre, liegt das Örtchen Wipperfürth.
Hier lebt seit mehr als 50 Jahren die Frohnatur Thomas Paffrath mit seiner Familie. Der gelernte Garten- und Landschaftsbauer, hat nach der Ausbildung zunächst in der familieneigenen Landwirtschaft gearbeitet. 1999 wurde der 40 Hektar große Hof dann verpachtet und man wandte sich neuen Aufgaben zu.
Seit 2004 ist Thomas Paffrath im Bereich Garten- und Landschaftsbau selbstständig. Er kümmert sich um die Instandhaltung von Trafostationen großer Energieversorger, verhindert dass die Gelände zuwuchern und Freileitungen durch Bäume gefährdet werden.
Neben 40 Hektar Acker und Wiese befindet sich auch ein etwa 5 Hektar großer Wald im paffrathschen Besitz, der in den letzten Jahren, so wie viele andere Wälder in Deutschland, vom kleinen aber gemeinen Borkenkäfer befallen wurde. Jetzt schaut Thomas Paffrath auf einen Wald voller Totholz für das er keinen guten Preis mehr bekommt.
Was aber macht man mit dem Käferholz? Brennholz? Dafür ist es eigentlich zu schade und es gibt schon jede Menge davon.
Durch einen guten Freund, der seit fast 30 Jahren eine Wood-Mizer Säge besitzt, lag die Lösung eigentlich auf der Hand. Ein eigenes Sägewerk musste her um aus dem Käferholz wertvolles Bauholz zu sägen.
Nach dem Durchblättern des Wood-Mizer Katalogs, nach einigen Videos und Gesprächen mit dem Säger-Kumpel, entschied sich Thomas dann für eine LX50 mit Elektromotor, und
schlug Ende 2019 zu.
Die Maschine hat er persönlich in Schletau, abgeholt, denn er wollte sehen wo all die Sägen herkommen und einen Eindruck von der Firma direkt vor Ort bekommen.
Nun steht die Maschine, mit zwei Zusatzsegmenten, aufgebaut im alten Stall bei Familie Paffrath und wird fast täglich 4-6 Stunden genutzt.
Aber Thomas ist nicht selbst der Säger, das macht Joachim-Ferdinand Brieden, den er spaßeshalber seinen Sägewerksleiter nennt. Joachim ist bereits Rentner und für jeden Spaß zu haben, wie die Rheinländer halt so sind. Da wird auch gerne mal im Weihnachtsmann- Kostüm gesägt und ein Foto dann online geteilt. Wer jetzt denkt, dass das ja doch viel Zeit an der Säge ist, dem würden die Wipperfürther antworten, dass die rheinländische Natur nicht mit Hast und Hektik arbeitet, sondern mit Spaß und Freude ohne viel Stress. Das ist Thomas sehr wichtig, denn es ist immer noch ein Hobby und das soll es auch bleiben - ein Hobby, das ihm und seinem „Sägewerksleiter“ sehr viel Spaß macht.
Vorwiegend werden Bretter und Balken gesägt, vieles auf Vorrat um Bestandsgebäude zu sanieren oder um individuelles Bauholz zum Verkauf anbieten zu können.
Große eigene Projekte waren bisher schon der Bau eines Carports sowie das Verkleiden des Ferienhauses in den Niederlanden. Anstatt teures Bauholz aus dem Baumarkt oder
Holzhandel zu besorgen, wurde es kurzerhand kostengünstig selbst gesägt.
Abnehmer des Bauholzes kommen auch aus der Jägerschaft. So werden aus dem Käferholz Hochsitze oder Futterstände gebaut.
Apropos Käferholz – welche Bänder nutzt man eigentlich dafür? Thomas Paffrath und sein Säger schwören auf das 7/34er Profil, das läuft nach ihren Angaben am besten durch das trockene Holz. Aber jeder macht da ja seine eigenen Erfahrungen und hat so seine Tricks. Um den Kreislauf zu schließen wird das Sägemehl das entsteht, von umliegenden Pferdewirten für das Einstreuen der Boxen genutzt.
Für die nächsten 1 bis 2 Jahre haben Thomas Paffrath und sein Sägewerksleiter zwar noch genügend Arbeit für die Säge, aber neue Ideen haben beide schon im Kopf, denn die LX50 ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Man will sie nicht mehr missen und ist auch stolz sie anderen zu zeigen.
So kamen schon der ein oder andere Interessent vorbei um sich die Maschine anzusehen und einfach mal auszuprobieren, denn aus dem Rheinland ist der Weg nach Schletau doch recht weit, und die Möglichkeit eine Säge nahebei in der Praxis anzusehen, wird gern angenommen.